Die Schmuckwerk-Story

Die Schmuckwerk-Story

Während in vielen Traditionsfirmen der Schmuckindustrie Krisenstimmung herrschte, gründeten Heike und Markus Schmidt schmuckwerk 1994 in Ratingen. Im historischen Ambiente der früheren Papiermühle Bagel von 1852 entstehen seitdem so originelle Kollektionen wie Wolke, Rassel, Cliff und Ranke. Immer wieder überrascht schmuckwerk mit geistreichen, die Sinne anregenden Schmuckerlebnissen.

Ein Goldschmiedepraktikum 1983 im südafrikanischen Port Elisabeth entfachte bei Markus Schmidt die Begeisterung für das Schmuck machen. Nach der Lehre von 1984 – 87 wirkte er in der deutschen Produktionsstätte einer internationalen Uhren- und Schmuckmarke an der Herstellung von Luxusuhren mit und fertigte kostbare Geschmeide für arabische Prinzessinnen. Von 1989 – 91 war Markus Schmidt in einem Goldschmiedeatelier in Haan tätig. Ab 1991 betreute er ein Juweliergeschäft in Köln und war an der Entwicklung hauseigener Schmuckserien beteiligt. „Erstmals ging es darum,“ erzählt der Gestalter, „etwas vollkommen Neues zu entwickeln.“

Zudem lernte er in Beratungs- und Verkaufsgesprächen die unterschiedlichen Schmuckbedürfnisse der Kundinnen kennen. Anfang 1994 richtete Markus Schmidt seine Werkstatt ein. Im März setzte er sich ans Goldschmiedebrett und fertigte seine erste Kollektion, mit der er im April Juweliere besuchte. Die Aktion war erfolgreich und konnte wiederholt werden. Markus Schmidt: „Wir konnten völlig frei, ohne Vorbelastungen und Vorgaben unsere Vision von einer Firma realisieren.“ Bereits im ersten Jahr wurde ein Mitarbeiter eingestellt, der noch heute technischer Werkstattleiter ist. Jedes Jahr kamen ein bis zwei Mitarbeiter hinzu. Ausgangspunkt für die erste Schmucklinie war der Perlspannring, den Markus Schmidt 1991 entworfen hatte.

In der Wolkenkollektion des Jahres 2000 schweben kleine Perlen wie Seifenblasen aus der Ringschiene. Die Perlen sind nicht in einer starren Fassung befestigt, sondern beweglich an kaum sichtbaren Kunststoffschnüren. So kann die Trägerin spielerisch die Anordnung der Perlen und damit die Anmutung des ganzen Schmuckstücks verändern. Die Wolkenkollektion entsprach nach der Strenge im modernen Schmuckdesign der 1990er Jahre den Bedürfnissen nach mehr Verspieltheit, Weichheit und gefühlvolleren Formen. So wurde der Wolkenschmuck von schmuckwerk zu einem großen Erfolg.

Die Schmuckserien, innovativ gestaltet und perfekt verarbeitet, die man auch hören und fühlen kann, finden sich bei namhaften Juwelieren und Goldschmieden. Über 300 Geschäfte in Europa und der USA werden heute von der jungen Manufaktur beliefert. Dass die Stücke von schmuckwerk so erfolgreich sind, hat ganz wesentlich mit Heike Schmidt zu tun. „Ich bin der Kreative und schieße mit meinen Ideen und Entwürfen oft über das Ziel hinaus,“ sagt Markus Schmidt, „meine Frau führt das alles wieder auf das Machbare zurück.“

Im Rasselring erscheinen in der geöffneten Ringschiene Perlen wie Erbsen in ihrer Schote. Der Name entstand, als ein Radioteam über den innovativen Schmuckhersteller berichtete. Der Reporter meinte, dass dieser Ring wohl die „teuerste Babyrassel der Welt“ sei.

Das zweite Thema, das schmuckwerk seit seiner Gründung 1994 innovativ belebt, ist der Diamantschmuck. Die beiden neuen Kollektionen Saturn und Kuss, die mit dem niederländischen Designer Martin van Oene entstanden sind, zeigen dabei wieder die Grundidee der Manufaktur. schmuckwerk will die Frauen bewegen, sich mit Schmuck zu beschäftigen und neue Dinge erleben.

Wenn Markus Schmidt neue Schmuckserien entwickelt, stellt er sich immer eine ganz spezielle Frau vor, eine ideale Trägerin. Als historische Persönlichkeit betrachtet er Coco Chanel. Ihre geradlinigen, eleganten Kleider und ihre langen Perlenketten beeindruckten ihn bereits in der Jugend. „Sie hat die klare Form der Moderne mit weiblicher Eleganz verbunden,“ sagt er. Ihr Einfluss auf das moderne Frauenbild wirke bis heute nach. Markus Schmidt unterscheidet klar zwischen den Aufgaben eines Künstlers und eines Schmuck-Designers und möchte mit seinem Schmuck der Welt nichts vermitteln. Das sei die Aufgabe der Kunst, aber nicht die eines Designers, betont er. Für ihn stehen die Wünsche der Frauen im Vordergrund, die sich schmücken möchten: „Es geht darum, dass die Schmuckträgerin Spaß mit ihrem Schmuck hat und sich wohl fühlt.“

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