Geschichte
Kleine Firmengeschichte von Mühle Glashütte
Gegründet wurde Mühle Glashütte 1868 von Robert Mühle unter dem Namen Robert Mühle & Sohn. Lange bevor eigene Uhren hergestellt wurden, fertigte das Unternehmen Präzisionsmessgeräte für die Glashütter Uhrenindustrie und die Deutsche Uhrmacherschule Glashütte.
In den 1920er Jahren erweiterte das Unternehmen seine Produktpalette. Unter der Leitung der Söhne Max, Alfred und Paul wurden Mess- und Anzeigeinstrumente für Horch, Maybach, DKW und BMW Motorräder gefertigt.
Während des 2.WK musste Mühle für die Wehrmacht fertigen. Panzer und Motorisierte Fahrzeuge wurden mit Tachometern aus dem Hause Mühle ausgestattet. Nach Ende des Krieges demontierte die Sowjetische Besatzungsmacht Mühle, Maschienen, Konstruktionszeichnungen und Anlagen wurden großteils in die Sowjetunion abtransportiert.Mühle wurde in die Zeiss-Werke-Jena eingegliedert.
Nach Ende des 2.WK baute der Enkel von Robert Mühle, Hans Mühle, das Unternehmen neu auf. Hans Mühle fertigte von nun an Druck und Temperaturmessgeräte sowie Lauf und Hemmwerke für die wieder neu entstehende Glashütter Uhrenindustrie.
1970 übernimmt Hans Mühles Sohn, Hans-Jürgen Mühle, das Unternehmen. Schon zwei Jahre später, 1972, wird das Unternehmen zwangsverstaatlicht und 1980 in die „VEB (Volkseigene Betriebe) Glashütter Uhrenbetriebe“ eingegliedert. Hans-Jürgen Mühle bleibt im Unternehmen und wird Vertriebsleiter.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung,1990, findet eine strukturelle Veränderung in der Glashütter Uhrenindustrie statt. Aus den VEB Glashütter Uhrenbetrieben wurde eine GmbH.
Vier Jahre später schied Hans-Jürgen Mühle, 1994, aus der GmbH aus und meldet das Familienunternehmen als „ Mühle-Glashütte GmbH nautische Instrumente und Feinmechanik“ an.
Hergestellt wurden professionelle Marinechronometer, Baro- Hygrometer und Schiffsuhren.
Ab 1996 wurde das Kerngeschäft auf Automatik-Uhren erweitert. Hierbei wurden Eta und Valjoux-Werke aus der Schweiz in Glashütte modifiziert. 2005 kam zu einem Rechtstreit mit Nomos Glashütte um die „Glashütte-Regel“. Nach den Bestimmungen der „Glashütte-Regel“ müssen 50% der Wertschöpfung in Glashütte erfolgen. Nomos warf Mühle vor die Bezeichnung „Glashütte“ zu missbrauchen und bekam 2007 Recht. Mühle wurde zu einer Vertragsstrafe von 63 Millionen Euro verurteilt, zahlte diese nicht und musste Insolvenz anmelden.
Doch dies sollte nicht das Ende von Mühle sein.
Zwischenzeitlich stieg der Sohn von Hans-Jürgen Mühle, Thilo Mühle, ins Unternehmen ein. 2008 bestätigete die Gläubigerversammlung einstimmig den Insolvenzplan und es konnte eine Einigung mit Nomos erziehlt werden. Thilo Mühle ist inzwischen alleiniger Geschäftsführer und stellte alle Weichen für eine erfolgreiche Zukunft.